
Hierbei handelt es sich nicht nur um die bekannteste Art, sondern auch um die am häufigsten gehaltene Bartagame im Terrarium schlechthin. Die Streifenköpfige Bartagame wird in der gängigen Fachliteratur häufig noch als Farbbartagame oder sogar als gewöhnliche Bartagame betitelt.
Wie man sie korrekt im Terrarium hält, wo sie in Australien lebt, wie sich fortpflanzt und noch einiges mehr, erfährst du in diesem Artikel. Außerdem gehen wir sehr detailliert auf ihr Aussehen und ihre besonderen Merkmale ein. Der Ratgeber ist also sehr detailliert und umfangreich geworden.
Streifenköpfige Bartagame Steckbrief:
Zu Beginn dieses Artikels gibt es erst mal die wichtigsten Fakten zu dieser Art. So kannst du dir im Handumdrehen einen Überblick die Pogona Vitticeps verschaffen:
Lebensraum: | Zentral- & Südaustralien |
Größe: | Kopf-Rumpf-Länge von etwa 25 cm bei einer Schwanzlänge bis etwa 30 cm. |
Gewicht: | 250 – 500 Gramm |
Lebenserwartung: | Ca. 10 bis 15 Jahre |
Lebensweise: | Bodenbewohnend & tagaktiv |
Geeignet für: | Anfänger & Profis |
Merkmale & Aussehen:
Charakteristisch für diese Bartagamenart ist der große, kräftige Rumpf, der dorsoventral stark abflacht. Weiterhin werden die Tiere etwa 55 cm lang. Hierbei entfallen etwa 30 auf den Schwanz und 25 cm auf den Kopf- & Rumpfbereich.
Der Bart der Farbbartagame ist sehr gut entwickelt, jedoch etwas kleiner als bei der Östlichen Bartagame. Dafür sind die Hinterbeine kräftig, aber eher kurz. Das Schuppenkleid variiert je nach Bereich des Körpers. So befinden sich an beiden Seiten des Barts und in der Kehlregion Stachelreihen.
Weitere von ihnen findet man oberhalb des Trommelfells, am Hinterkopf sowie den Mundwinkeln. Außerdem ziehen sich Stacheln an beiden Seiten des Rumpfs bis hin zum Schwanz. Interessant ist dabei vor allem ein Fakt. Nämlich, dass die seitlichen Stacheln bei Berührung eher gummiartig und weich wirken.
Schaut man sich die feinere Rückenbeschuppung genau an, erkennt man die darin eingestreuten gekielten Schuppen. Auch die am Bauch befindlichen Schuppen sind gekielt. Zudem besitzt die Farbbartagame ganze 9 bis 19 Präanofemoralporen. Diese nutzt das Tier, um Duftmarken zu setzen.
Färbung:
Diese Bartagamenart ist meist hell- bis dunkelbraun gefärbt. Gelegentlich geht die Farbe auch in ein schönes Schwarz über. Es existieren aber auch gelbe, rötliche und graubraune Exemplare. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass es Tiere mit rotem Kopf oder sogar mit ganz roten Augen gibt.
Keine andere Bartagamenart ist in puncto Färbung so variabel. Daher bürgert sich auch hierzulande immer mehr der Begriff Farbbartagame ein. Neben den interessanten Farben gibt es bei dieser Art noch einen Augenzügel.
Dieser verläuft vom Trommelfell bis zu den Augen und ist ein dunkler, hell begrenzter Streifen. Der Bauch ist in der Regel einfarbig und hell mit leichten Schattierungen und Flecken. Der Schwanz ist meist gebändert und beschuppt.
Besonderheiten:
Diese Art ihren Bart bei Bedarf vollkommen schwarz färben und mithilfe des Zungenbeinapparates abspreizen. Manche Exemplare können nicht nur den Bart, sondern sogar den restlichen Körper dunkel einfärben. Außerdem kann man die ovalen Öffnungen der Ohren sehr gut am Kopf erkennen.
Des Weiteren hat man in der Natur bereits Farbbartagamen beobachten können, die je nach der Temperatur ihr Geschlecht wechseln können. Warum dies möglich ist, weiß man aber bis heute noch nicht.
Verbreitung:

Diese Bartagamenart bevölkert hauptsächlich das östliche Zentral-Australien. Dabei umfasst das relativ große Verbreitungsgebiet das südwestliche Queensland, das südöstliche Northern Territory, das westliche New South Wales, den Nordwesten Victorias und das östliche South Australia.
Dort leben die Tiere in trockenen Savannen, Halbwüsten oder auch Strauch- und Buschsavannen. Selten findet man sie hingegen in trockenen Wäldern und feuchteren Gegenden. Meist ist es in all diesen Arealen wärmer als 40 Grad Celsius und die Sonneneinstrahlung ist sehr hoch.
Lebensweise der Farbbartagame:
Wie alle Reptilien werden auch diese Echsen inaktiver, umso kälter es wird. Außerdem wird die Färbung mit sinkender Temperatur immer dunkler. Erst wenn die ersten Sonnenstrahlen für ein Aufwärmen des Körpers sorgen, hellt sich die Färbung auf. Zudem wird das Tier aktiver und will jagen, fressen und soziale Interaktionen ausführen.
Sobald die Körpertemperatur zu niedrig wird, muss die Farbbartagame sich wieder aufwärmen. Dafür sucht sie einen sonnigen Platz auf. Sobald die Temperatur im Inneren wieder stimmt, wird das Tier erneut aktiver.
Allerdings kann es den Tieren auch zu warm werden. Dann suchen sie schattige Stellen auf und hecheln mit weit aufgerissenen Maul herum. Damit erzeugen sie eine Verdunstungskälte. Die Lebensweise der Farbbartagame lässt sich zusammenfassend als tagaktiv und bodenbewohnend beschreiben.
Fortpflanzung:
Bereits nach etwa einem Jahr können die Farbbartagamen geschlechtsreif werden. Manchmal dauert es aber auch etwas länger. Sobald die Winterruhe beendet ist, beginnt auch schon die Paarungszeit. Das Männchen versucht dabei mithilfe von Imponiergehabe ein Weibchen zu besteigen.
Lässt eine weibliche Streifenköpfige Bartagame den Paarungsversuch zu, beißt das Männchen ihr in den Nacken. Nun führt es die Schwanzwurzel an die Kloake heran und vollendet nach mehreren Minuten den Paarungsakt.
Nun dauert es rund 5 bis 6 Wochen bis das trächtige Weibchen etwa 15 bis 30 Eier in eine kleine selbst ausgehobene Höhle legt. Nach rund 60 bis 80 Tagen schlüpfen dann die Babys. Umso kälter die Temperatur ist, umso länger dauert die Inkubationszeit.
Haltung:

In Deutschland ist die Streifenköpfige Bartagame eines der beliebtesten Terrarientiere. Allerdings handelt es sich hier um keine pflegeleichten Haustiere. Die Haltung erfordert also einiges an Fachwissen und zeitlichen Aufwand. Auch die Kosten für Technik und Unterhalt sind hoch.
Schließlich benötigt man mehrere Verstecke, Steine, Bodengrund, UV-Lampen und auch eine Rückwand. Zudem braucht es als Einrichtung noch Thermometer und Hygrometer. Oft wird sogar noch eine Heizung fällig, um das optimale Klima simulieren zu können.
Terrarium:
Das Bartagamen-Terrarium sollte für ein einzelnes Tier etwa 150 × 80 × 80 cm groß sein. Wer möchte, kann natürlich auch ein größeres Terrarium anschaffen. Sollen noch weitere Echsen im Terrarium gehalten werden, muss pro Farbbartagame etwa 15 % an Fläche hinzugegeben werden.
Allerdings sind die Tiere in der freien Wildbahn Einzelgänger. Daher ist die Gruppenhaltung immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Empfehlenswert ist sie für Einsteiger daher nicht. Wer aber unbedingt möchte, sollte nur darauf achten, nicht mehr als 1 Männchen im Terrarium zu halten.
Futter:
Streifenköpfige Bartagamen sind omnivore Reptilien. Das heißt nichts anderes als, dass die Tiere sowohl pflanzliche sowie tierische Kost zu sich nehmen. In der Natur fressen die Fabbartagamen Nager, Frösche und andere kleine Echsen.
Bei der Haltung im Terrarium hingegen bekommen sie Lebendfutter wie Grillen, Heimchen und andere Insekten. Allerdings ernähren sich nur Jungtiere überwiegend von tierischer Nahrung.
Adulte Exemplare konsumieren zu etwa 80 % rein pflanzliche Kost, wie Obst, Gemüse, Samen und andere Pflanzenteile. Daher sollte man nur etwa ein bis zweimal pro Woche Lebendfutter verabreichen. Ansonsten bietet sich Grünfutter wie Löwenzahn und Salat an.
FAQ rund um die Farbbartagame:

Sehr oft erreichen uns Fragen zur Farbbartagame. Obwohl sich die ganze Webseite um Bartagamen und deren Haltung dreht, gibt es noch immer unbeantwortete Fragen. Daher haben wir einen kleinen FAQ-Bereich eingerichtet, der nicht nur Anfängern weiterhilft:
Eine Geschlechtsbestimmung kann erst nach 9 Monaten mit großer Gewissheit durchgeführt werden. Das Männchen besitzt deutlich stärker ausgeprägte Poren auf der Innenseite der Oberschenkel. Zudem hat es gut sichtbare Hemipenestaschen.
Die Auswahl an Anbietern ist groß. Der Klassiker schlechthin ist wohl der Zoohandel um die Ecke. Aber auch Reptilienfachgeschäfte, Züchter, Reptilienbörsen und Kleinanzeigenportale sind gute Anlaufstellen.
Da es sich hier um die am weitesten verbreitete Art handelt, muss man nicht allzu viel Geld für den Kauf einplanen. Jungtiere und Babys bekommt man bereits für kleines Geld. Erwachsene Tiere sind etwas teurer, liegen aber meist noch unterhalb der Preisspanne von 100 Euro.